Wieder Zeit für Masken?!
Das Frühstück in Shake-Form und die extra große Dose Energydrink hätten uns bereits erkennen lassen müssen, dass Don Esteban an diesem Samstag einiges mit uns vorhat. Während es am Campus Krems ruhig ist und die Bürogebäude alle verschlossen bleiben, bauen wir als CosTechPlay-Team den kleinen Seminarraum in unserem Neubau zu einer temporären Cosplay-Werkstatt um. Patterns werden ausgeteilt, die passenden Arbeitsplätze für Heißluftföhn, Dremel und Airbrushpistole ausfindig gemacht. Schneidunterlagen werden ausgerollt und Cutterklingen gewetzt.
Pünktlich zum Workshopstart meldet sich auch BeReal für das tägliche Foto und dokumentiert das Geschehen.
Foto Credits: © Simon Wimmer, Workshopstart
Nachdem Social Media gefüttert wurde, begannen wir die Patterns (auf Papier gedruckte Schablonen, die auf EVA-Schaum übertragen werden), die Don Esteban mitgebracht hatte, auszuschneiden und anschließend mit Bleistift auf grauen bzw. schwarzen EVA-Schaum zu übertragen. Anschließend wurden mit dem Cuttermesser die abgepausten Linien entlang geschnitten, um die gleiche Form aus EVA-Schaum zu erhalten wie auf unseren Papierpatterns.
Bevor unsere Werkstücke jedoch in die Form gebracht werden konnten, in der man ihren Zweck auch erkennt, waren Spezialschnitte notwendig. Unter den wachsamen Augen von Don Esteban übten wir an Verschnittmaterial, wie man sicher und sauber keilförmig Eva-Schaum von der Rückseite wegnimmt, um später entlang der entstandenen Rillen das Material zu biegen. Dann wurde es ernst: Die neuerlernte Technik wurde am tatsächlichen Werkstück angewendet und die nun möglichen Knicke offenbarten, was wir eigentlich bauten: Masken!
Methodenentwicklung
Der Output dieses Workshops war natürlich nicht nur die Masken, sondern es ging vor allem um die Methodenentwicklung. Der Umgang mit Material und Equipment, den verschiedenen Techniken, dem Platzbedarf, den Wartezeiten, die durch Kleber und Farbe entstehen, und vielen weiteren Auffälligkeiten, die erst durch eigenständiges Ausprobieren erkennbar werden, wurden notiert und anschließend reflektiert, um sie später bei der Methodenentwicklung in kommenden Schulworkshops berücksichtigen zu können.
Damit die Knicke, die die Maske an die Nasenform anpassten, auch halten, wurden die Schnitte auf der Rückseite mit Kontaktkleber fixiert, einem Kontaktkleber, der zumindest ein paar Minuten Geduld erfordert. Wir nutzten die Wartezeit, um Upcycling-Material und Alufolie in unsere kleine Pop-Up-Werkstatt zu holen. Beides Dinge, die später bei der Detailarbeit noch wichtig werden sollten.
Anschließend wurden die Masken mit dem Heißluftföhn erwärmt und an die Gesichtsformen angepasst. Als letzter Schritt vor dem Primern (der Grundierung des EVA-Schaums) wurden die Kanten der Masken noch mit dem Dremel (Deonym für ein Multifunktionswerkzeug) geglättet.
Beim Primern gibt es verschiedene Techniken, die später über die Optik der Maske entscheiden, erklärte uns Don Esteban. Möchte man beispielsweise eine Lederoptik erzielen, kann man mit einem Ball aus Alufolie die noch nicht trockene Oberfläche des Primers so bearbeiten, dass eine Struktur entsteht. Möchte man hingegen eine glatte, quasi metallene Oberfläche, trägt man die Primerschichten möglichst dünn und gleichmäßig mit Pinselstrichen in immer dieselbe Richtung auf.
Die zwei, drei und teilweise vier Primerschichten ließen wir während des Mittagessens trocknen, um sie dann im Anschluss zu bemalen. Einige von uns entschieden sich für die Airbrushmaschine. Weil… nun ja, Airbrush!!! Die dünn aufgetragene Farbe trocknete sehr schnell und mit Spezialfarbmischungen à la Don Esteban erreichten wir genau die Farbtöne, die wir erhofften. Abschließend wurden die Masken noch mit Gummibändern ausgestattet. Den letzten Feinschliff, wie etwa Detailbemalungen oder extra Elemente, nahmen wir als Hausaufgabe mit nach Hause.
Wie das Endergebnis aussah? Seht selbst:
Autor: Simon Wimmer