Der begeisternde Funke der Cosplay-Expertin “Ziora”

Okt 17, 2024 | Allgemein

Endlich startete das Cosplay Projekt auch in der 3.m Klasse der MS Vorchdorf – einige Schüler*innen warteten schon sehr darauf, wie uns die Lehrerinnen Irene Eder und Regina Füreder im Vorfeld wissen ließen.

Was Cosplay so ungefähr ist, das wussten ja schon einige der Schüler*innen, doch die Breite des Hobbies, wie viele Themenfelder davon berührt sind, das war dann doch nochmal eindrucksvoll für die Klasse.
Nicht zuletzt, weil sie die Einführung ins Thema durch Julia Nusko, mit Cosplay-Namen “Ziora”, erhielten – eine der Top-Cosplayerinnen in der österreichischen Szene, die gerade vor kurzem mit einer Zweierpräsentation zusammen mit Cosplayerin “Sabaku” Lena die Qualifizierung für quasi die Weltmeisterschaft in Cosplay in Japan 2025 geschafft hat. Herzliche Gratulation!!

Rolemodel Julia Nusko „Ziora“,
ausgewählte Props und im Hintergrund Rikku an die Wand projeziert

Julia brachte viele verschiedene professionelle Fotos sowie konkrete Beispiele von Props und Accessoires von Charakteren mit, die sie bereits “gecosplayed” hat: Merida, Lady Bug, Cinderella, Lenore (Castlevania), Aela (Skyrim), Kagome Higurashi (Inuyasha), Prinzessin Peach, …

Dabei hat sie viele verschiedenen Materialien verwendet: Kartonrollen, alte Schuhe, Textilien, EVA-Foam, Worbla, Perlen, Stoffarben, Resin (Kunstharz), 3D-Drucker, diverse Kleber, Kunstleder, Schaumstoff, Holz usw.

 Ihre lebhafte, von vielen Bildern unterstütze, Erzählung über ihre aktuellen Cosplay, über Conventions (Zusammenkünfte von Cosplayer*innen), Messen & Wettbewerbe und über ihre Anfänge ab ca. 12 Jahren, vor allem aber auch die Tatsache, dass die Schüler*innen die mitgebrachten Kostbarkeiten nicht nur ansehen, sondern auch in die Hände nehmen und sozusagen begreifen durften, ließen Julias Begeisterung auf viele Schüler*innen überspringen. Sie rieten eifrig mit, was an den Kostümen wohl gekauft oder selbstgemacht sei, interessierten sich für die Einkommensmöglichkeiten mit Cosplay (Julia hat ein Unternehmen und bietet Prinzessinnen-Geburtstage an), fragten sich, wie viele Perücken Julia wohl zuhause hat und hörten aufmerksam zu, als Julia erklärte, dass man jede Figur cosplayen kann, die man möchte, egal welches Geschlecht die hat oder welche Körperform. Die Freude steht im Vordergrund und es steht einem frei, Kostüme auch für den eigenen Geschmack ein wenig zu adaptieren. Einziges No-Go aus ihrer Sicht, weil rassistisch, sei das Nachdunkeln der eigenen Hautfarbe, man könne jede Figur mit der natürlichen Hautfarbe, die man hat cosplayen. Besondere Schminke wie bei Harley Quinn mal ausgenommen, aber die schminkt sich ja selbst auch extra.

Um die Schüler*innen in ihre eigene Planung hineinzubegleiten erarbeiteten Julia und Hannelore im zweiten Teil des Workshop mit den Schüler*innen den Prozess der Entstehung eines Cosplay Schritt für Schritt – von der Auswahl bis zur Präsentation anhand der Figur Rikku aus “Final Fantasy X”. Im Anschluss erhielten die Schüler*innen digital Arbeitsblätter, die sie durch ihren eigenen Planungsprozess begleiteten: von der Auswahl eines Charakters sowie eines Teils des Kostüms anhand von Vorliebe und auch Machbarkeit bis hin zur Planung von Material und Techniken. Damit war der inspirierrende Halbtag auch schon wieder zu Ende gegangen, die weitere Planung erfolgt in der Zwischenphase, in der die Werklehrerinnen dann auch bereits mit den Schüler*innen in die Umsetzung starten.
Wir sind schon gespannt! Denn Julia war etwa gleich alt, wie die Schüler*innen der 3.m als sie ihr erstes Cosplay verwirklicht hat.

Autorin: Hannelore Hollinetz
Fotocredits: Otelo eGen